FAQ Goldankauf

Wie funktioniert ein Goldankauf genau? Wie wird der Altgold-Preis berechnet? Was für Arten von Gold gibt es? Antworten zu diesen und allen weiteren der meist gestellten Fragen rund um den gewerblichen Goldankauf finden Sie in diesem Beitrag.


Inhaltsverzeichnis


Was sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Goldverkauf?

  1. Der Verkäufer ist geschäftsfähig und mindestens 20 Jahre alt oder in Begleitung eines Erziehungsberechtigten.
  2. Der Verkäufer hat Schweizer Wohnsitz.
  3. Der Verkäufer hat gut darüber nachgedacht und ist sich bewusst, dass der Verkauf abschliessend ist.
  4. Schmuckstücke, von denen man sich nicht trennen kann, lieber nicht zum Verkauf anbieten.
  5. Der Verkäufer kann die Herkunft der Schmuckstücke korrekt nachweisen. Die Ware ist Eigentum des Verkäufers (keine Fremdware, keine Auftragsverkäufe). Ebenfalls keine Fundgegenstände.
  6. Bei Erbstücken ist es wichtig, dass der Nachlass korrekt geregelt ist. Gibt es mehrere Erbberechtigte, bedarf es einer schriftlichen Vollmacht und oder Erbschein.
  7. Der Verkäufer hat einen gültigen amtlichen Ausweis (ID, Pass oder Führerausweis) dabei.
  8. Der Verkauf von Schmuckstücken ist Vertrauenssache. Es macht Sinn sich vorab über den Goldhändler zu informieren, beispielsweise durch vorhandene Rezensionen.
  9. Bestehen Sie darauf. dass Sie das Gewicht Ihrer Ware selbst von der Wage des Händlers ablesen können.  Mehr dazu. 

Tipp: Wenn Sie als Verkäufer zufrieden mit dem Ankauf waren, helfen Sie mit einer positiven Google Bewertung nicht nur dem Goldhändler, sondern auch zukünftigen Kunden bei der Entscheidung des Händlers. 


Wie läuft ein seriöser Goldankauf ab?

Altgold und Schmuckobjekte werden von einem Fachmann zuerst mit einer geeigneten Lupe auf Echtheit geprüft. So kann bereits rasch und unkompliziert Echtes von Unechtem unterschieden werden.

Mit einem Blick auf die Punzierung der Objekte kann die Goldlegierung festgestellt werden. Nach Schweizer Gesetz müssen Edelmetallwaren mit einer Feingehaltsangabe und einer Verantwortlichkeitsmarke versehen sein. 

Vergoldete Schmuckstücke haben meistens einen zu geringen Wert. Hier lohnt sich ein Ankauf meistens nicht. Sie sind jedoch weiterhin als Geschenk oder für den Flohmarkt gut geeignet.

Prüfmethoden

Um abschliessend zu beurteilen um was für Gold es sich handelt, bedarf es verschiedener Prüfmethoden.

Haptische Prüfung

Nach der Sichtkontrolle mit einer Lupe ist die nächste Methode die haptische Prüfung. Der Experte kontrolliert, ob die Grösse, Gewicht, Farbe und Oberflächenstruktur zum Schmuckstück und zur Punzierung passen.

Strichprobe mit Säuretest

In einem zweiten Schritt wird eine geeignete Stelle am Schmuckstück auf einem Schieferstein abgerieben. Anschliessend wird ein Tropfen Königswasser auf den Abrieb gestrichen und die Reaktion beobachtet. Königswasser ist ein Gemisch aus Salpetersäure und Salzsäure. Gold ist säurebeständig. 

Es darf bei Gold also keine visuelle Veränderung des Abriebs geben, wohingegen andere Metalle wie Kupfer oder Silber sich in Verbindung mit der Säure auflösen.

Bei neueren Weissgold-Legierungen mit Palladium Anteil ist die Strichprobe nicht zuverlässig. Eine Strichprobe ist zudem nur geeignet um 14 und 18 Karat zu testen. Legierungen mit höherem Goldanteil wie bei 22 Karat, können damit nicht eindeutig bestimmt werden. In diesem Fall ist ein Besuch bei der Edelmetallkontrolle sinnvoll.

Magnetwaage

Immer ein verlässliches Mittel ist die Magnetwaage. Wenn Goldschmuck auf das Magnetfeld gelegt wird, muss die Waage aufgrund der diamagnetischen Eigenschaften von Gold einen (positiven) Wert nahe von 0 anzeigen. Typische Fälschung aus Wolfram oder Nickel können dadurch eliminiert werden.

Spezifisches Gewicht

Als letzte Option kann noch das spezifische Gewicht bestimmt werden. Diese Methode macht meistens nur Sinn bei Objekten aus sehr hohem Feingehalt wie Barren oder Münzen, auch weil dort zusätzlich Vorsicht vor Fälschungen geboten ist.

Offerte und Identifikationspflicht bei uns

Nach sorgfältiger Prüfung und (Aus-)Sortierung wird das Altgold mittels einer geeichten Wage gewogen und ein tagesaktueller Preis errechnet. Weitere Infos zu Preisgestaltung im nächsten Abschnitt. Es muss mit Abzügen für Materialien wie Metallverschlüsse oder Edelsteine/Schmucksteine auf den Schmuckstücken gerechnet werden. Schmuckstücke die Wiederverkaufs-Potenzial haben können einen Preis erzielen, der über dem Materialwert liegt.

Ankäuferinnen und Ankäufer von Altedelmetallen müssen insbesondere den Verkäufer identifizieren, die rechtmässige Herkunft der Ware abklären und verdächtige Geschäfte anzeigen.

Auch die Ausstellung eines Ankaufbeleges in Form einer Quittung ist wichtig. Bringen Sie einen gültigen amtlichen Ausweis mit. Eine Kopie Ihrer ID wird dem Ankaufbeleg beigelegt. Der Ankaufbeleg führt ausserdem alle Angaben wie Gewicht und Legierungen der Objekte auf.

Auszahlung

Sie haben bei uns die Option einer sofortigen Barauszahlung bei Beträgen bis zu 15'000 Schweizer Franken. Auf Wunsch oder bei höheren Beträgen wird die Auszahlung in Form einer Banküberweisung gemacht. Bei einer Überweisung erhalten Sie vorab eine Überweisungsbestätigung. Das Geld ist in den allermeisten Fällen am nächsten Werktag auf dem angegebenen Bankkonto.

Für weitere Fragen steht Ihnen das Luxusbörse-Team unter 043 333 22 11 gerne zu Verfügung.


Wie wird der Altgoldpreis berechnet?

Der Altgoldpreis hängt stark vom Börsenkurs des Goldes ab. Den Börsenkurs für Gold sowie alle anderen Edelmetallkurse sehen Sie hier

Der Goldkurs zeigt (je nach Grafik) den Preis pro Kilo Feingold, also Barrengold. Für den Altgoldpreis werden von diesem Preis jedoch im Normalfall noch mindestens 25 Prozent abgezogen, da Schmuckgold in der Schweiz in der Regel aus 18 Karat, also nur aus 75% reinem Gold besteht. Reines Gold (Feingold) ist 24 Karat, wird aber nicht für Schmuck verwendet. Mehr dazu hier.

Weiter sind im Preis folgende Faktoren zu berücksichtigen: Schmelzverlust, Transport- und Schmelzkosten, Versicherung, Kursschwankungen, Werbung, Miete, Löhne, Strom und die Marge des Ankäufers.

Es ist üblich, dass der Preis pro Gramm Gold bei grösseren Mengen (oftmals ab 100 Gramm oder mehr) etwas besser ausfällt, da der zeitliche und administrative Aufwand dadurch verringert wird. Weitermehr sind grössere Mengen schlichtweg lukrativer.


Wie erkennt man einen seriösen Goldhändler?

Bewertungen

Der erste und oftmals wichtigste Indikator sind Bewertungen durch andere Kunden. Bewusst wird das Wort Kunde verwendet, da unter Goldhändlern Fake- oder Eigenbewertungen nicht unüblich sind. Bewertungen widerspiegeln die Erfahrung bisheriger Kunden und können dadurch sehr hilfreich beim Entscheid des richtigen Ansprechpartners sein.

Feste Adresse

Um eine rundum seriöse und kompetente Verkaufserfahrung zu garantieren, ist ein stationäres Ladenlokal unumgänglich. Nicht nur ermöglicht ein festes Ladengeschäft die Zurverfügungstellung von professionellen Arbeitsutensilien und Testgeräten für die bestmögliche Analyse und Bewertung Ihrer Schmuckstücke. Er trägt auch zum Aufbau und Erhalt der Vertrauensbasis bei und zeigt, dass Sie es mit einer greifbaren und professionellen Firma zu tun haben. 

Kompetenz

Eine guter Goldhändler hat langjährige Erfahrung im Umgang mit Edelmetallen und führt Sie fachgerecht und transparent durch den Prozess des Goldankaufs und beratet Sie bestmöglich. Für eine kompetente Beurteilung von Farbsteinen ist beispielsweise eine gemmologische Ausbildung von Vorteil. Ein hauseigener Uhrmacher ist beim Bewerten von Uhren sehr hilfreich. 

Arbeitsutensilien

Im geschäftlichen Verkehr wird eine Eichung der Waage vorgeschrieben. «Geeicht» bedeutet, dass die Waage regelmässig durch eine amtliche Person mit zertifizierten Prüfgewichten kontrolliert wird. Die Waage muss für den Kunden sichtbar sein, sodass er das Gewicht selber ablesen kann. Auch Prüfgeräte wie ein Diamant- und Edelsteintester oder eine Magnetwaage sind essentiell für einen korrekten Ankauf.

Faire Preisgestaltung 

Jeder Goldhändler ist frei in der Gestaltung des Ankaufpreises. Auch die Fixkosten, also Miet- und Personalkosten variieren je nach Händler, weswegen es zu Unterschieden kommen kann. Ebenfalls hat jeder Händler eine eigene Marge. Es wird empfohlen, sich über den aktuellen Tageskurs zu informieren oder direkt telefonisch nachzufragen. Wichtig ist aber nicht allein der kommunizierte Grammpreis sondern auch, ob es noch Abzüge für Schmelzkosten, Schmelzverlust oder andere Gebühren gibt. Es zählt einzig und allein der nach Begutachtung offerierte Preis.

Ausstellung eines Belegs

Ein korrekter Goldankauf wird immer durch die Ausstellung eines Ankaufbelegs abgeschlossen.

Unseriöse Flyer

Vorsicht vor Goldankauf Flyern in Hotels/Restaurants mit hohen Preis-Versprechungen. Diese Flyer locken mit unrealistischen Goldpreisen, die angeblich sogar über dem Börsenkurs sind. Wobei dann in Realität oftmals nur ein Bruchteil effektiv ausgezahlt wird. Bestätigt wird dies durch unzählige negative Rückmeldungen von Kunden.


Wie wird ein Schmuckstück bewertet? 

Bei Schmuckstücken wird unterschieden zwischen Schmelzware und Objekten für den Wiederverkauf. Wir achten bei solchen Schmuckstücken auf folgende Kriterien:

Material & Produzent:

Schmuck muss aus 750er Gold sein, sonst wird es sehr schwierig im Wiederverkauf in der Schweiz. Ausser bei antikem Schmuck. Dort darf es gerne auch 14 Karat sein. Eine Punzierung durch einen bekannten Schweizer Schmuckhersteller wie beispielsweise Meister, Gübelin oder Bucherer oder eine bekannte Marke ist ebenfalls entscheidend.

Design & Epoche

Wir haben ein grosses Sortiment an vintage und antikem Schmuck, weshalb wir gerne schöne ältere Stücke kaufen.

Edelsteine / Schmucksteine

Seriöse Aussagen und Bewertungen über Schmucksteine und Edelsteine können nur Personen mit gemmologischer Ausbildung machen. Am besten ist natürlich, wenn der Verkäufer bereits ein Zertifikat eines renommierten gemmologischen Institutes mitbringt. Am liebsten von SSEF, Gübelin oder GIA.


Welche Goldlegierungen gibt es?

Unter Legierung versteht man die Zusammensetzung eines Metalls. Goldlegierungen unterscheiden sich im Goldanteil und den beigemischten Metallen. Je nach Hersteller und Land werden verschiedene Goldlegierungen verwendet. Die meistverbreiteten Goldlegierungen sind wie folgt:

24 Karat - Goldanteil 99.99%

Die Legierung, die man als Feingold oder reines Gold bezeichnet. Sie wird ausschliesslich für Gold-Barren und einige Münzen oder Medaillen verwendet. Sie ist sehr weich und daher nicht für Schmuck geeignet. 

23.6 Karat - Goldanteil 98.6%

Diese Legierung ist eher selten und wird auch Dukatengold genannt, da es bei Münzen wie dem österreichischen 1er oder 4er Dukat verwendet wird.

22 Karat -  Goldanteil 91.6%

Bei dieser Legierung sind 916/1000 Anteile reines Gold und der Rest sind Metalle wie Silber und Kupfer. 22 Karat wird vor allem im arabischen und asiatischen Raum für Schmuckstücke jeglicher Art verwendet und wird mit 916 gestempelt. 

Diese Legierung zeichnet sich aus durch ihre enorm gelbliche Goldfarbe, die man im Vergleich mit 18 Karat deutlich sieht. Leider schwächelt die Legierung aufgrund des hohen Goldanteils an Robustheit und verbiegt leichter und hat schneller Dellen oder Kerben.

Typischer 22 Karat Schmuck

21.6 Karat - Goldanteil 90%

900er Gold oder auch Münzengold genannt. Wird für Goldmünzen, wie auch zum Beispiel das Schweizer Vreneli verwendet. Es ist bereits etwas härter als Feingold und deshalb sehr gut für Münzen geeignet.

18 Karat - Goldanteil 75 % 

Die am häufigsten verwendete Goldlegierung für Schmuck und Uhren im europäischen Raum. Sie punktet in den Kategorien Farbe und Härte und ist daher die Grundlage für hochwertige Schmuckproduktion.

Objekte aus diesem Gold sollten immer die Punzierung 750, 0.750 oder 18K gestempelt haben. In der Schweiz ist zudem eine Hersteller-Punze Vorschrift. Diese Punze befindet sich bei Schmuck meistens am Verschluss und bei Uhren auf dem Innendeckel.

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Eine solche Punze garantiert jedoch noch nicht die Echtheit beziehungsweise denn wirklichen Feingehalt, da dies mit wenig Aufwand nachgemacht werden kann. Genauere Informationen zu den verschiedenen Punzierungen finden Sie bei der Schweizer Edelmetallkontrolle.

14 Karat - Goldanteil 58.5%

Die farblich etwas hellere aber dafür günstigere Variante für die Herstellung von Schmuck. 14 Karat findet man häufig in Osteuropa, Deutschland und Österreich. Durch den geringeren Goldanteil als bei 18K ist diese Legierung kostengünstiger. Wegen der erhöhten Härte wurde 14K früher als Zahnersatz oder für Zahn-Füllungen gebraucht. 

9 Karat - 37.5% | 8 Karat - 33.3% | GAM - 25-33%

Als Niederkarat bezeichnet man alle Goldlegierungen mit geringem bis sehr geringem Goldgehalt. GAM, 8 und 9 Karat Goldlegierungen haben eine deutlich dunklere Farbe und werden nicht verwendet für hochwertigen Schmuck. 

GAM steht für Garantie-Metall. Es hat niedrige unbestimmte Goldanteile, meistens zwischen 25% und 33% und wurde in der Nachkriegszeit in Folge der Armut hergestellt.

Was ist der Unterschied zwischen Gelbgold und Weissgold?

Weissgold unterscheidet sich durch seine fast silberähnliche Farbe, wobei es doch etwas heller ist.
Es hat jedoch normalerweise genau den gleichen Anteil an reinem Gold wie übliches Gelbgold. Bei 750er Gold nämlich einen Anteil von 75 Prozent, beziehungsweise 750 Teile von 1000. 

Die silberne Farbe des Weissgoldes entsteht also dadurch, dass der Grossteil der restlichen 250 Teile in der Legierung aus Silber, Palladium oder Platin bestehen, also alles weissliche Metalle. Bei neueren Weissgold-Legierungen ist der Hauptanteil Silber oder Palladium und kann bei älteren oder ausländischen Objekten auch Nickel enthalten.

Bei Gelbgold wird Kupfer und Silber beigemischt, damit die gelbliche Farbe bestehen bleibt. Das selbe Prinzip gilt für Roségold und Rotgold, da wird aber mehrheitlich Kupfer beigemischt, um eine rötliche Farbe zu erhalten. 


Was passiert mit verkauftem Altgold?  

Bei uns werden über 90 Prozent der Objekte eingeschmolzen. Das heisst, das Altgold wird nach dem Ankauf nach Legierung sortiert und anschliessend in die Raffinerie gebracht. Dort wird das Gold unter strikten Richtlinien eingeschmolzen und im Anschluss zu Barren gegossen oder zur Weiterverarbeitung in Form von Halbfabrikaten, beispielsweise in der Uhren- und Schmuckindustrie verwendet. 

Die restlichen Objekte bereiten wir auf und versuchen sie wieder zu verkaufen.


Weshalb die Umwelt vom Einschmelzen von Edelmetallen profitiert

Problematik

Die Förderung von Gold wird immer schwieriger. Laut aktuellen Schätzungen beläuft sich die förderfähige Goldreserve (Stand Januar 2020) weltweit etwa auf 50'000 Tonnen. Bei einer globalen Produktionsrate von rund 3'500 Tonnen pro Jahr (Quelle: Metals Focus, Gold Focus 2019) bedeutet dies, dass in weniger als 15 Jahren alle förderbaren Goldreserven weltweit ausgeschöpft sein werden. Zudem kommt, dass die Gewinnung von Gold die Verwendung von giftigen Chemikalien wie Zyanid und Quecksilber voraussetzt. Die verwendeten Chemikalien hinterlassen hochgiftige Schlacke und der Abbau führt zudem zu weitgehend toten Mondlandschaften.

Recyclinggold stammt ursprünglich auch aus dem Minenabbau. Doch es macht mehr Sinn, bestehendes Gold zu verwenden als unter schwierigen Bedingungen neues zu fördern. Idealerweise hat Gold die Eigenschaft praktisch unzerstörbar zu sein, weshalb der grösste Teil des abgebauten Goldes noch heute in Form von Schmuck, als Wertanlage (Goldbarren und Goldmünzen) oder Elektronik vorhanden ist. Wobei fast die Hälfte des geförderten Goldes (47%) Verwendung in der Schmuckindustrie findet. Zur Rückgewinnung des Goldes bedarf es zwar ebenfalls einem industriellen Prozess mit dazugehörigem Energieaufwand, jedoch ist die Umweltbilanz deutlich besser als bei neu geschürftem Gold aus Minen. Hinzu kommt, dass Recyclinggold lokal gesammelt wird, wohingegen Minengold lange Transportwege zu den Raffinerien hinter sich hat, welche die Ökobilanz negativ beeinflusst.

Ökogold-Label.

307-mal weniger CO2-Emmisionen

Laut einer dreijährigen Studie der Hochschule Pforzheim von 2019, verursacht Minengold (Primärgold) 307-mal mehr CO2-Emmissionen als Recyclinggold (Sekundärgold), welches aus Altgold gewonnen wird. Bei einem Kilo Feingold aus Minengoldförderung werden etwa 16'300 Kilogramm CO2 freigesetzt. Bei Sekundärgold ist dieser Wert um ein Vielfaches kleiner. Bei einem Kilogramm Feingold aus recyceltem Altgold werden im Schnitt nur rund 53 Kilogramm CO2 freigesetzt. Das ist ein umwelttechnisch bedeutender Unterschied, der sich bemerkbar macht. In den letzten Jahren betrug der Anteil von Recycling-Gold im Schnitt ein Viertel des Weltmarktangebotes. Damit stellt das Sekundärgold einen bereits sehr bedeutenden und stets wachsenden Anteil der gesamten Goldversorgung weltweit dar.

Recyceltes Gold erfüllt die Voraussetzungen internationaler Initiativen und Compliance-Regeln, konfliktfreies Gold aus ethisch einwandfreien Quellen und verantwortungsvoller Herstellung anzubieten. In der Schweiz wird dies unter anderem unter dem «Oekogold-Label» angeboten, wofür sich Schweizer Goldschmiede und Bijouterien zertifizieren lassen müssen.


Wieviel Wert hat ein Goldvreneli?

Das 20er Goldvreneli ist mitunter die bekannteste und meistgeprägte Goldmünze in der Schweiz. Etwa 58 Millionen Stück wurden in den rund 50 Jahren (von 1897 bis 1949) produziert. Das 10er Vreneli (1911 bis 1922) wurde dagegen nur in deutlich kleinerem Umfang produziert mit etwa 2.6 Millionen Stück.
Ein 20er-Goldvreneli wiegt 6.45 Gramm. Ein 10er Goldvreneli wiegt genau die Hälfte, also 3.225 Gramm.

Das Vreneli besteht aus 900er Gold und hat einen Feingehalt von 90 Prozent. Der Wert des Vrenelis ist grösstenteils nur vom Goldmittelkurs abhängig. Das Vreneli kann zum Beispiel als Wertanlage bei verschiedenen Banken oder beim Münzhändler erworben werden. Es wird im Ankauf leicht unter dem Goldpreis gehandelt.

Für die Berechnung des Materialwertes können Sie folgende Rechnung verwenden:
20er Vreneli: 6.45 g * aktueller Goldmittelkurs / 1000 * 0.9 
10er Vreneli: 3.22 g * aktueller Goldmittelkurs / 1000 * 0.9

Alle Angaben ohne Gewähr.


Was ist der Unterschied von Silber und Neusilber?

Neusilber

Neusilber ist weder neu, noch hat es mit echtem Silber irgendetwas am Hut. Es ist dem Edelmetall Silber optisch zwar sehr ähnlich, doch Silber ist hier lediglich im Namen des Werkstoffs zu finden. Neusilber ist eine Legierung die aus Kupfer, Nickel und Zink besteht, wobei Kupfer den grössten Anteil ausmacht. Hohe Härte sowie die Beständigkeit gegen Korrosion zeichnen die Legierung aus. Die silberähnliche Farbe ist auf den Nickelgehalt zurückzuführen.

Geläufige Begriffe für Neusilber sind auch Alpacca, Minargent oder Argentan. Im Englischen bezeichnet man Neusilber auch als "german silver". Einen auszahlbaren Materialwert hat Neusilber keinen.


Echtsilber / Vollsilber

Silber hat genau wie Gold eine Feingehaltspunze. Silber ist normalerweise mit 800, 835, 900 oder 925 gestempelt. Für Schmuck wird hauptsächlich 800er und 925er Silber verwendet. 925er Silber wird auch Sterling-Silber genannt.

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Nicht mit Platin oder Palladium zu verwechseln, da dort meistens eine PT950er Punze zu finden ist.

Versilberte Waren

Versilbertes ist wie es der Name schon sagt nur eine äussere Silberschicht. Das Material unter der Versilberung ist lediglich unedles Metall, normaler Stahl, Edelstahl, Nickel usw. Versilbertes Besteck ist mit den Nummern 45, 60, 80, 90, 100, 120, 180 gekennzeichnet. Diese gestempelte Zahl bedeutet die verwendete Menge Silber für ein Gedeck für 12 Personen (Gabel und Löffel).

Versilberte Sachen werden bei uns nicht angekauft (Ausnahmen bestätigen die Regel).


Was ist das wertvollste Edelmetall?

(Stand April 2021)

1. Rhodium

Kilopreis: Über CHF 700'000 (Stand 12.4.2021)

Rhodium ist mit Abstand das wertvollste gehandelte Edelmetall. Es ist ein silberweisses, stark glänzendes, sehr hartes Metall der Platingruppe. Etwa 80 Prozent des Marktangebotes werden von der Automobilindustrie für Katalysatoren beansprucht. 

Jährliche Produktion: ca. 30 Tonnen.

Hauptproduzenten: Etwa 80% werden in Südafrika abgebaut. Andere sind Russland, Simbabwe, Kanada, USA, Kolumbien, Botswana, Finnland.

2. Palladium

Kilopreis: CHF 75'000 (Stand 12.4.2021)

Palladium ist das zweitteuerste Metall auf dem Rohstoffmarkt. Es ist etwa 30-mal seltener als Gold oder Platin, was es wertvoller macht als diese Metalle.  

Jährliche Produktion: ca. 200 Tonnen.

Hauptproduzenten: Russland ist der Top-Produzent. Andere sind Südafrika, USA, Kanada, Simbabwe.

3. Gold

Kilopreis: CHF 51'000 (Stand 12.4.2021)

Jährliche Produktion: etwa 2.500 bis 3.000 Tonnen.

Hauptproduzenten: China, Australien und Russland sind die top Drei. Weitere sind USA, Kanada, Peru, Indonesien, Ghana, Südafrika, Mexiko usw.

4. Iridium

Kilopreis: CHF 184'000 (Stand 12.4.2021)

Jährliche Produktion: ca. 3 Tonnen.

Hauptproduzenten: Brasilien, USA, Myanmar, Südafrika, Russland, Australien.

5. Platin

Kilopreis: CHF 35'000  (Stand 12.4.2021)

Jährliche Produktion: ca. 160 Tonnen.

Hauptproduzenten: Südafrika, Russland, Simbabwe, Kanada, USA.

6. Ruthenium

Kilopreis: CHF 12'000 (Stand 12.4.2021)

Jährliche Produktion: ca. 30 Tonnen.

Hauptproduzenten: Russland, Nord- und Südamerika, Kanada, Südafrika.

7. Silber

Kilopreis: CHF 740 (Stand 12.4.2021)

Jährliche Produktion: ca. 40.000 Tonnen.

Hauptproduzenten: Mexiko, Peru, China, Russland, Polen, Chile, Bolivien, Australien, USA.

Silber hat eine sehr ähnliche Geschichte wie Gold. Die Silbervorkommen sind jedoch größer als die von Gold, was es unteranderem viel billiger macht. Silber wird normalerweise zu einem Bruchteil des Goldpreises gehandelt. In der Regel ist Silber 70-mal weniger Wert als Gold.

Sonstige Edelmetalle

Es gibt durchaus noch weitere Edelmetalle die auch relativ wertvoll sind, welche aber aufgrund von mangelndem Markt, geringen Produktionszahlen und schwierigen Investitionsmöglichkeiten nicht oben aufgelistet sind, beispielsweise Osmium, RheniumScandiumIndium.


Wie stellt man fest, ob eine Uhr aus Gold ist?

Mit einem Blick auf den Rückdeckel der Uhr wird schnell klar, um welches Material es sich handelt.
Wenn der Rückdeckel bei einer goldfarbenen Uhr aus Stahl besteht, ist in 95% der Fälle kein Echtgold verwendet worden. In diesem Fall ist die Uhr meistens vergoldet. Dies deutet auf eine günstige Produktion hin. Vergoldete Uhren haben eher wenig Wiederverkaufswert.

Sie dürfen für eine Begutachtung auch gerne bei uns im Laden vorbeikommen.


Ist jetzt ein guter Zeitpunkt um Gold zu verkaufen?

Durch die momentane Entwicklung der Weltwirtschaft und der Geldpolitik der Zentralbanken konnte man seit mehreren Monaten einen erheblichen Anstieg des Goldkurses beobachten. Im August 2020 erreichte er sogar zeitweise den höchsten je erreichten Stand von über 60'000 Franken für ein Kilo Feingold. 

Steigt der Goldpreis noch? 

Das ist eine Frage, die sich momentan viele stellen. Der Goldkurs hat sich mittlerweile wieder etwas beruhigt, ist historisch gesehen aber weiterhin extrem hoch. 

Zukünftige Kurs-Steigungen vorherzusagen ist unseriös, weswegen man nur mit vergangenen Zahlen vergleichen kann. Vergleicht man den aktuellen Kurs mit Zahlen der letzten 5 oder sogar 20 Jahren sieht man deutlich, dass der Goldkurs wirklich äusserst hoch ist.

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Zum aktuellen Goldkurs geht es hier.

Solch hohe Edelmetallnotierungen sind nicht nur für Anleger, sondern auch für private Verkäufer sehr interessant.
Die Corona-Pandemie und daraus entstandene finanzielle Engpässe dürften auch Ihren Beitrag dazu leisten, die alten Schätze wieder aus den Schubladen hervorzuholen und ungetragenen Schmuck oder Stücke aus Erbschaften veräussern zu wollen.


Dieser Beitrag und alle darin enthaltenen Informationen sind mit bestem Wissen und Gewissen verfasst worden und sind entstanden aus langjähriger Erfahrung. Alle Angaben ohne Gewähr.

Team Luxusbörse Zürich

 

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